Die zahnärztliche Implantologie ersetzt verlorene natürliche Zahnwurzeln durch Implantate, die als stabile Verbindungselemente zwischen Zahnersatz und Kieferknochen dienen. Dabei können nicht nur Einzelzahnlücken, sondern auch mehrere verlorene Zähne und sogar komplett zahnlose Kiefer mithilfe von Zahnimplantaten versorgt werden.
Zahnimplantate werden in ein zuvor in den Kieferknochen gebohrtes Loch eingeschraubt. Geschraubte Implantate haben den Vorteil, dass sie von Beginn an eine gewisse Grundfestigkeit im Kieferknochen erhalten. Innerhalb eines Zeitraumes von Monaten – der sogenannten Einheilphase – verwachsen die Implantate mit dem sich neu bildenden Knochenmaterial und gehen so eine feste Verbindung mit dem Kiefer ein. Dadurch können sie, nachdem der endgültige Zahnersatz aufgebracht wurde, die Funktion der natürlichen Zahnwurzeln übernehmen und die beim Kauen auftretenden Kräfte auf den Kieferknochen übertragen.
Zahnimplantate können die volle Funktion eines Zahnes übernehmen.
Anhand des Röntgenbildes kann die Implantatposition bestimmt werden. In schwierigen Fällen kann mithilfe einer speziellen Planungssoftware die optimale Position für das Implantat bestimmt werden. Auf Basis der gewonnenen Daten können wir dann eine exakte Bohrschablone anfertigen. Außerdem verrät uns die Software auch, ob im Vorfeld Knochenaufbaumaßnahmen erforderlich sind. Dieses Verfahren vereinfacht die eigentliche Implantation enorm.
Unter örtlicher Betäubung (Lokalanästhesie) öffnen wird an der betreffenden Stelle zunächst das Zahnfleisch geöffnet und der Kieferknochen freigelegt. Mithilfe der zuvor erstellten Bohrschablone bohren wir dann das Loch zur Aufnahme des Implantates in den Kieferknochen. Schließlich wird das Zahnimplantat in das Bohrloch eingebracht und das Zahnfleisch wieder verschlossen (vernäht). Abschließend erfolgt noch eine röntgenologische Kontrolle.
Etwa 8 Tage nach dem Eingriff werden die Fäden gezogen.
Während der folgenden 3 Monate verwächst das Implantat mit dem Kieferknochen. Für diesen Zeitraum wird der betreffende Bereich provisorisch versorgt.
Nach Abschluss der Einheilungsphase wird das Implantat freigelegt und ein Abdruck genommen, auf dessen Basis der endgültige Zahnersatz in unserem hauseigenen Labor hergestellt wird.
Zahnlücken sollten schnellstmöglich geschlossen werden, damit:
benachbarte Zähne nicht in die Zahnlücke wandern oder kippen.
sich die Zwischenräume der benachbarten Zähne nicht vergrößern.
sich der Kieferknochen im Bereich der Zahnlücke nicht mangels Belastung abbaut.
es zu keinen Fehlbelastungen des Kiefers kommt.
Zähne und Zahnfleisch im betroffenen Bereich nicht durch erschwerte Hygiene angegriffen werden.
Wird nur ein einzelner Zahn ersetzt, können anstelle eines Implantats auch die benachbarten Zähne als Pfeiler oder Träger der Brücke dienen. Nachteil dieser weniger kostenintensiven Methode ist, dass die benachbarten Zähne dafür präpariert werden müssen und man damit an sich gesunde Zähne angreift. Zahnschonender, allerdings auch kostenintensiver ist der Einsatz eines Einzelzahnimplantates, auf dem dann nach der Einheilphase eine Einzelkrone befestigt wird.
Ob Lückenschluss oder Freiendsituation, reduzierte Bezahnung oder zahnloser Kiefer, auch wenn mehrere (oder alle) Zähne verloren gegangen sind, gibt es prinzipiell die Wahl zwischen einem günstigeren herkömmlichen und dem teureren implantatgetragenen Zahnersatz. Der Vorteil ist, dass der implantatgetragene Zahnersatz im Gegensatz zu dem herkömmlichen Ersatz einen festen Sitz der Zähne ermöglicht.
Grundsätzlich unterscheidet man herkömmlichen und implantatgetragenen Zahnersatz. Worauf die die Wahl fällt, hängt von der Situation im Mund, von der Ursache für den Zahnverlust und den persönlichen Präferenzen des Patienten ab. Auch die jeweiligen Kosten dürften im konkreten Fall ein Entscheidungskriterium sein.
Es gibt Implantate aus Titan, Keramik. Alle genannten Materialien zeichnen sich durch eine sehr hohe Körperverträglichkeit aus, die allergische Reaktionen ausschließt. In puncto Bruchfestigkeit gibt es jedoch Unterschiede. Während Titanimplantate sich auch bei starker Belastung noch sehr stabil verhalten, kann es bei Keramikimplantaten durchaus zum Bruch kommen.
Zahnimplantate können nicht mitwachsen. Deshalb muss das Kieferwachstum abgeschlossen sein, bevor Implantate zum Einsatz kommen. Dies ist in der Regel nach 18. Lebensjahr der Fall. Eine Begrenzung des Alters nach oben gibt es im Grunde nicht. Bei älteren Patienten ist vielmehr das vorhandene Knochenangebot von Relevanz. Unter Umständen lassen sich mithilfe von Knochenaufbaumaßnahmen die Voraussetzungen für den Einsatz von Zahnimplantaten schaffen.